Viele Bürger und Gäste unserer Stadt
fragen sich, wieso Obermoschel Stadtrechte hat?
650 Jahre zurück liegt das Ereignis,
ein altes Papier gibt davon Zeugnis.
Kaiser Karl IV hatte 1349 nachgedacht,
wie er seinem Getreuen eine Freude macht.
Der Getreue war Heinrich von Veldenz, ein Graf,
stets gehorsam und treu – halt eben brav.
Obermoschel gehörte in jener Zeit
zur Veldenzer Gerechtigkeit.
Das ist keine Mär, so ist es gewesen,
man kann es noch heute, in der Urkunde lesen.
Nach deren Verleihung hat man sich getraut
und um ,,ze Mosselen“ zu schützen, eine Ringmauer gebaut.
Der Stadtwassergraben und viele Türme
bewahrten davor, dass man Moschel stürme.
Doch die Moscheler guten und braven
bleiben weiter unterworfen den Veldenzer Grafen.
Aber das Stadtrecht wird gerne begrüsst
wird es doch mit Selbstverwaltung und Marktrecht versüsst.
Auch das Stadtgericht ist sehr willkommen
und wird von den Bürgern angenommen.
Man richtete, das wäre auch heute nicht schlecht,
damals nach dem fränkischen Recht.
Diebe bekamen nichts geschenkt,
die wurden am Galgen aufgehängt.
Für schwere Verbrechen, bis hin zum Mord,
wurden die Täter gerädert vor Ort.
Die Schreie für diese Folterqual
hörte man im ganzen Moscheltal
Das Vernehmen der Moscheler zu ihren Herren war gut
doch etwas dämpfte den frohen Mut.
Es war eine Sache, die nahm fast jedem die Kraft,
es war die verhasste Leibeigenschaft!
1569 also 200 Jahre nach der Ernennung zur Stadt,
man diese Qual von den Moschelern genommen hat.
Zuvor war, wie wir heute sehen,
1488 noch ein Gnadenakt geschehen.
Damit entweiche alle Trauer,
gab‘s jährlich Jahrmarkt, innerhalb und ausserhalb der Mauer.
Genehmigt vom freundlichen Herzog Alexander,
der war damals kein unbekannter.
Die Händler, die gekommen waren,
durften zum Markt ganz unbehelligt fahren.
Drei Tage zuvor bis drei Tage spät,
so stand es im Herzöglichen Dekret.
Alles ist belegt und aufgeschrieben,
doch sind die Moscheler auf dem Boden geblieben.
Natürlich sind wir stolz auf unsere STADT,
die am 7. September Geburtstag hat.
Wir danken Kaiser Karl IV und Heinrich dem zweiten
die vor 650 Jahren begannen den Weg zu bereiten.
In diesem Jahr sind sie unvergessen
und wir feiern Feste ohne ermessen!
Mit meinem Glückwunsch an die S T A D T
verbinde ich, dass sie immer treue Bürger hat.
Karl Ruppert